Bau einer Grundschule in Kalkfeld

Standort: Kalkfeld ist eine landwirtschaftlich geprägte Siedlung in der Region Otjozondjupa im Norden Namibias

Vorhaben:
Erweiterung einer Grundschule um 3 Klassenräume und einen Lagerraum

Fördervolumen:
Die Gesamtkosten betragen 64.000 Euro. 44.000 Euro trägt EduCare während 20.000 Euro der Projektpartner Primary School Garden gemeinnützige UG als Eigenleistung erbringt. Der lokale Bauunternehmer wird 5–7 Arbeitende aus dem Township unter Vertrag nehmen, um die Menschen vor Ort in den Schulbau zu integrieren

Projektzeitraum: Januar bis August 2022

Partner:
FLY & HELP und vor Ort für die Umsetzung Primary School Garden gemeinnützige UG

Name: EduCare School

Der Ort

Kalkfeld ist eine kleine, landwirtschaftlich geprägte Ortschaft mit ungefähr 4.000–5.000 Bewohnenden. Hauptsächlich Frauen und Kinder sind in der Ortschaft beheimatet, welche circa 240 Kilometer nördlich von Windhoek zwischen Otjiwarongo und Omaruru liegt.

Da Namibia zum großen Teil aus Farmflächen und Naturparks besteht, ist es nicht ganz einfach, flächendeckend für genügend Schulen zu sorgen. Zu den wenigen Schulen sind die Fußwege oft viel zu weit, sodass die meisten Kinder auch in der Nähe der Schule schlafen müssen.

Die Menschen

Viele der Kinder sind auf sich allein gestellt. Die Schule ist für diese Schülerinnen und Schüler auch ein Schutzraum. Dort bekommen sie eine warme Mahlzeit, Betreuung und Bildung und deshalb ist es besonders wichtig, genügend Klassenräume zu haben, damit auch die Kleinsten in die Vor- und Grundschule gehen können.

Die Schule

Im Januar 2021 wurde die neue Schoolhall fertiggestellt und eingeweiht, in der momentan auch unter Corona-Bedingungen unterrichtet wird und Versammlungen stattfinden können.

Das Schulgelände besitzt aktuell 15 Klassenräumen, ein Lager, baufällige Holzcontainer und soll um die drei neuen Klassenzimmer und den neuen Lagerraum erweitert werden.

Bisher wurden 559 Schülerinnen und Schüler im Alter von 5-16 Jahren von 19 Lehrerkräften in 15 nutzbaren Klassenräumen unterrichtet. Das waren vor den Corona-Auflagen rund 40 Kinder pro Klassenraum. Die Klasseräume sind klein und normalerweise für nur 20 Kinder ausgelegt. Darin ist es heiß, laut und überfüllt. An besonders heißen Tagen hat man unter dem Baum unterrichtet.

Mit den Corona-Auflagen ist jetzt zwar nur ein Drittel der Kinder im Klassenzimmer, dafür muss aber der Unterricht immer rotieren, damit alle jeden Tag zur Schule können. Auch im Materiallager und in den beiden baufälligen Holzcontainern muss aus Platzgründen unterrichtet werden. Das ist sehr anstrengend für Kinder und Lehrkräfte.

Hinzu kommt, dass sich die Anzahl der Schülerinnen und Schüler allein im letzten Jahr um 10% erhöht hat und der Anstieg auch weiter prognostiziert wird. Somit fehlen der Schule jetzt schon im Normalbetrieb drei weitere Klassenräume.

Die zwei Klassenräume in den baufälligen Holzcontainern sind nicht nur baufällig, sondern auch einsturzgefährdet, sie stehen nicht mehr fest auf der Erde. Wenn die Räume betreten werden - auch von nur einer Person, dann wackelt das ganze Gebäude. Der Boden ist so marode, dass er jeden Moment einbrechen könnte. Selbst die Nutzung als Lager birgt eine Gefahr.

Diese Holzcontainer sollen abgerissen und entsorgt werden, was in der Verantwortung des Schulministeriums liegt. Jedoch wird das Ministerium keinen Ersatz bauen, weil es kein Budget dafür hat.

Nachhaltigkeitsstrategie

Der lokale Bauunternehmer nimmt 5–7 Arbeitende aus dem Township unter Vertrag, um die Menschen vor Ort in das Vorhaben einzubeziehen.

In der Schule wurde bereits ein Schulgarten angelegt, in dem Agrikultur seit 13 Jahren theoretisch und praktisch unterrichtet wird. Angliedernd gibt es eine Schulgartenküche mit Wasser und Strom, welche für den Hauswirtschafts-Unterricht genutzt wird.

Zur Verbesserung der Hygiene wurde eine Waschstation gebaut, ein Regenwassertank installiert und eine kleine Krankenstation für die medizinische Grundversorgung der Schülerinnen und Schüler errichtet.

Grundsteinlegung

Mit der Erweiterung der Bildungsstätte will EduCare e.V. die Lern- und Lebensqualität für die Kinder der Gemeinde Kalkfeld verbessern. Die Grundsteinlegung erfolgt Anfang des Jahres 2022.

Einweihung

Die neue Grundschule in Kalkfeld wird das Recht der Kinder auf gute Bildung stärken und ist ein wichtiger Pfeiler gegen Armut. Armut verhindert Bildung, Bildung verhindert Armut.

Die Einweihung fand im September 2022 statt. Die Schule trägt den Namen „EduCare School“.

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